30.6.2012

Ödsteinkante

5, 700m

langer Klassiker, Stände gebohrt, wenige Zwischensicherungen, langwieriger Abstieg

Routenverlauf Ödsteinkante
Routenverlauf Ödsteinkante

Die Ödsteinkante ist einer der ganz großen Klassiker im Gesäuse und hat eine interessante Ersteigungsgeschichte.

Der Weg von der Haindlkarhütte ins Ödsteinkar wird zwar nicht mehr oft begangen, allerdings ist er ab und zu mit roten Punkten markiert und auch nicht allzu schwierig zu finden. In vielen Karten ist er deshalb noch eingezeichnet und bietet keinerlei Schwierigkeiten. Viel intensiver kann sich danach allerdings die Suche nach dem Einstieg gestalten. Der (ein wenig brüchige) Einstiegsriss ist von unten nicht sichtbar, da er eher nach oben (oberer Teil des Ödsteinkares) ausgerichtet ist, ausserdem wurde am Beginn des Risses kein Bohrhaken gesichtet. Am Ende, nach etwa 10 Metern, kann man aber einen Standbohrhaken erkennen.

Über dem Preussband befindet sich noch ein weiteres (schmäleres und brüchigeres) Band, an dessen Ende ein Kamin, der in einen Riss übergeht, zu erkennen ist. Dies ist allerdings ein Verhauer.

Die Route ist an fast allen Ständen (am Preussquergang laut Topo nur Normalhaken) mit Borhaken abgesichert. Dazwischen befindet sich knapp vor dem Redlich-Stefansky Überhang ein Bohrhaken und an den wenigen anspruchsvolleren Stellen der Route auch ein paar Normalhaken. Im schwierigeren Mittelteil sind einige Varianten möglich, der Redlich-Stefansky Überhang stellt dabei eine sehr logische Linie dar,  der Preussquergang ist wohl die eleganteste Lösung. Orientierungsschwierigkeiten können sich im letzten Teil ergeben, da in den meisten Topos der Weg zur Rampe irreführend eingezeichnet ist. Man quert vom Standplatz (rechts davon leitet sehr flaches Gelände später zu einem Band) ansteigend nach links (nicht gerade und schon gar nicht leicht nach rechts wie eingezeichnet) zur senkrechten Gipfelwand.

Obwohl die Tour nur zwei schwierigere Seillängen aufweist sollte der konditionelle Anspruch nicht unterschätzt werden, zumal mit dem Abstieg über den Kirchengrat (empfehlenswerter) oder zum Gamssteinsattel (mehr gefährlich als schwer) noch anspruchsvolle und langwierige Passagen zu meistern sind.

Eine wirklich tolle Route in gutem Fels!

 

Tipp: in der ersten Schlüssellänge (5) zu Beginn (kurzer "Überhang") zwei Meter links des Normalhakens klettern, dort gibt es bessere Griffe.

 

 

Übersicht Schlüsselseillänge - Varianten (rot - 15. Seillänge, blau - Dibonaverschneidung (Originalweg), grün - Variante zur Dibona, gelb - Redlich-Stefansky Überhang, rosa - Preuss-Quergang)
Übersicht Schlüsselseillänge - Varianten (rot - 15. Seillänge, blau - Dibonaverschneidung (Originalweg), grün - Variante zur Dibona, gelb - Redlich-Stefansky Überhang, rosa - Preuss-Quergang)