Schartenspitze Nordwand

Der Schinko-Weg durch die Nordwand der Schartenspitze hat eine großartige Linienführung und stellt wohl die einzige logische Route in diesem Schwierigkeitsgrad durch die steile und ausgesetzte Wand dar.

Anfangs führt die Kletterei noch mäßig schwer über brüchiges Gestein ; In der gut mit Bohrhaken abgesicherten 2. Seillänge bereitet eine trittarme Plattenverschneidung schon erheblich mehr Probleme (IV+). Danach kann man sich auf einer wieder etwas leichteren breiten rampenartigen Verschneidung selbst den besten Weg suchen. Man sollte jedoch acht geben, die Verschneidung nicht bis zu deren Ende, an dem ein etwa 3 Meter tiefer und körperbreiter Riss einen großen Felszacken von der linken Wand trennt, zu verfolgen. Denn dann ist man in dem oft begangenen Verhauer. Das macht aber nicht viel aus (außer dass der Riss unangenehm zu klettern ist), denn beim Felskopf befindet sich ein hervorragender Stand mit 2 goldenen Spreizankern einer anderen Route. Von dort kann man sich gut zum eigentlichen Stand 5 Meter unterhalb oder gleich auf das Band der nächsten Seillänge abseilen. Nach einem etwa 40 Meter langen einfachen Quergang gelangt man zunächst zu einer steilen aber gutgriffigen Wandstelle, die direkt zu einer anfangs abdrängenden Rampe führt. Diese Seillänge stellt für viele die Schlüsselseillänge dar. Unangenehm dabei ist die Kombination aus kleinen Griffen, hauptsächlich Reibungstritten auf der nur mäßig geneigten Platte und der abdrängenden Wand. Anfangs findet sich noch alle 2 Meter ein Normalhaken mit ansprechender Qualität. Nur zum Schluß der Rampe gibt es nach einem besonders rostigen Haken ein kurzes "Runout", zum Selbstabsichern bietet die Rampe kaum Möglichkeiten. Zwei Meter links vom Stand führt der Schinko-Originalausstieg weiter nach oben. Üblicherweise quert man aber in etwas brüchigem Gestein zum Teil recht ausgesetzt nach rechts zum Ausstieg auf die Westkante. Von dort sind es noch etwa 4 Seillängen (oder frei) zum Gipfel.

 

Abstieg:

Kurz unterhalb des Gipfels befindet sich ein neuer Kettenabseilstand, von dem man sich 50 Meter in die "untere Scharte" abseilen kann. Danach klettert man kurz nordseitig ab (II-) und nutzt dann einen Bergrettungshaken in fast 2 Meter Höhe zum Abseilen. Nach etwa 50 Metern stößt man wieder auf der in Abseilrichtung rechten Begrenzungswand der Nordschlucht auf 2 Normalhaken und einen Spreizanker, die mit Reepschnüren miteinander verbunden sind. Hier seilt man sich ein letztes Mal bis zum Geröllfeld ab.                

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