Excelsiorsteig

3+, 450m

sehr alpiner (Bruch, Gras) Anstieg in der Loswand, abenteuerlich!

Routenverlauf Excelsiorsteig
Routenverlauf Excelsiorsteig

Der Excelsiorsteig nähert sich vom Einstieg der Bergsteigerwandkamine von links der Spitze der Bergsteigerwand an, wo er in den ein Jahr zuvor (1901) erstbegangenen Nibelungensteig einmündet, der von der rechten Seite heraufzieht. Die untersten 5 Seillängen (von denen die untersten drei auch ohne Probleme seilfrei begangen werden können, max SG 2) sind spärlich aber ausreichend mit Bohrhaken gesichert, im oberen Teil vor der Loswandpromenade gibt es überraschenderweise weitere zwei Fixstände mit je einem Bohr- und einem Normalhaken.

Die Seillänge bis unter die große Verschneidung, die zur Spitze der Bergsteigerwand zieht hat sehr grasigen Charakter und läßt sich kaum absichern. Prinzipiell ist es besser den hinteren Borhakenstand auf dem Band in der Seillänge zuvor zu verwenden, es dürfte sich allerdings mit einem 60 Meter-Seil nur schwer bis zum Bohrhakenstand nach der Verschneidung ausgehen. Ein Zwischenstand, am besten an einem (neuen) Normalhaken, einem größeren Friend und einem dort befindlichen recht stumpfen Felsköpfl, scheint notwendig. Von dort führt der Weg rechts der Verschneidung entlang, der Originalweg führt in den glatten Körperriss/Kamin, rechts dürfte es allerdings einfacher, wenn auch etwas brüchig, sein. Man gelangt durch einen kurzen Spalt zu einem Bohrhaken/Normalhaken-Stand am Beginn eines Grasbandes. Anfangs an Untergriffen etwas abdrängend, aber einfach, quert man das Grasband zu einem durch einen großen Fels gebildeten Schartl (auf der Rückseite kommt der Nibelungensteig aus einer wilden Kaminschlucht herauf). An dem Fels kann man gut eine Köpflschlinge als Standplatz legen. In 15 Metern Höhe erblickt man einen massiven Baum, der als nächster Stand dient. Der abwärts geschichtete Fels ist bis dorthin allerdings im unteren eher linken Teil dermaßen kompakt, dass man selbst schmale Winkelhaken nur 1,5cm einschlagen kann, und mobile Sicherungsmittel überhaupt keine Verwendung finden, der obere Teil rechtshaltend zum Baum ist wiederum sehr brüchig, gerade ein kleiner Friend findet in einem Schrofenriss (nicht gerade überzeugenden) Halt. Von dem Baum steigt man nun zwei Meter nach links hinauf und quert später grasig etwa 10 Meter nach links in eine Rinne (Kaminwinkel), die man noch 10 Meter emporsteigt (grasig, brüchig) und den Fixstand unter einem kurzen Kamin bezieht. Der Kamin ist klettermäßig das Glanzlicht dieser Tour, schön ausspreizbar in festem Gestein, die Absicherungsmöglichkeiten sind eher spärlich gesät, einzig ein Mini-Köpfl kann schnell genutzt werden. Oberhalb des Kamins befindet sich ein Baum, man kann aber im nunmehr schrofigen Gelände auch Bäume weiter oben als Standplatz verwenden. In weiterer Folge gelangt man zur querenden Loswandpromenade (der weitere genaue Verlauf des Excelsiorsteigs ist unklar). Man kann ganz gut über eine breitere Rinne, die oben in einen kurzen Kamin übergeht weiter aufsteigen, vor dem Kamin nach links queren und immer weiter mehr oder weniger gerade hoch über kurze Felsstellen, recht langwierig bis man zu einem Geröllfeld kommt und man linkerhand von weitem (aber überraschend nah) den gezackten Preintalerturm auf etwa gleicher Höhe erblickt. Von hier scheint der Übergang zum Preintalersteig sehr gut möglich. Alternativ kann man einen Grat weiter aufsteigend verfolgen, der direkt zu den roten Markierungen des Preintalersteigs (1+) führt.

Für alpin eingestellte Raxfans ist der Excelsiorsteig, man möchte nicht sagen "empfehlenswert", aber doch nicht uninteressant. Der Gesamtanspruch (Ernsthaftigkeit, u.a.) übersteigt sicherlich die Bewertung 3+ (der Schwierigkeitsgrad ist allerdings nicht untertrieben), man sollte im brüchigen und grasig-schrofigen Gelände sicher unterwegs sein, da oft keine Zwischensicherung möglich ist. Die Mitnahme von Haken und Hammer ist empfehlenswert.

Ein großer Wanddurchstieg im Raxgebiet, vor allem von unten betrachtet eine imposante Linie!

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