6.6.2015

Loser Südwand

6, 260m

sanierter Klassiker, dennoch alpin, landschaftlich hervorragend

Die Loser Südwand-Route bietet bei kurzem Zustieg eine ganz gut abgesicherte Kletterei in recht alpinem Ambiente. Der Fels macht oft einen eher brüchigen Eindruck, entpuppt sich mit Fortdauer aber als doch recht vertrauenserweckend. Während die Kletterstellen an sich ganz gut abgesichert sind, vermisst man in so mancher unangenehmer Grasschrofenpassage den einen oder anderen Haken. Bei einigen kurzen Quergängen sollte auch der Nachsteiger den Anforderungen (bis zu SG 5+ und Grashänge) gewachsen sein. Nach eher mittelmäßigem Beginn entpuppt sich die untere Hälfte der 3. Seillänge als erstes Highlight. Eher weit gesichert, dafür feste Kamin-Verschneidungskletterei, am Ende der Seillänge wartet noch eine kurze Querung. Die 5er Stelle in der Loserplatte macht anfangs noch einen sehr plattigen Eindruck, löst sich aber sehr gut auf und ist mit Bohr- und zusätzlichen Normalhaken quantitativ bestens gesichert, allerdings fordert der Schrofenausstieg (besser über rechts) noch einmal höchste Konzentration. Die eindrucksvollste Seillänge stellt bestimmt die 30m - Verschneidung dar (gehört nicht zum Originalausstieg). Nach der ersten Hälfte wird diese etwas steiler und die Griffe kleiner, danach erwartet den Kletterer abermals eine kurze Querung. Nach einer 15m-Seillänge mit einer komischen Plattenstelle steigt man über einen Grashang bis zu den Latschen am Gipfelkamm aus. Die Route wurde auch zum Abseilen eingerichtet, der Gipfel lohnt sich aber, ist der Loser doch ein hervorragender Aussichtsberg. Interessante Route, landschaftlich großartig, wer Wert auf eine schöne Kletterei legt, findet in dem Gebiet aber sicher Besseres.

Topo Loser Südwand

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