16.7.2016

Die Route am Westgratturm des Schüsselkarspitze wurde 1922 von Ernst von Siemens, Enkel des Firmengründers und späterer Vorstandsvorsitzender des Weltkonzerns, und Franz Freiherr von Wolf erstmals begangen. Mit ihren moderaten Schwierigkeiten, der überschaubaren Länge und der guten Absicherung mit Bohrhaken erfreut sich die Route nach wie vor großer Beliebtheit. Auch nach Regenfällen trocknet die Route relativ rasch auf, die Begehungsspuren am Fels halten sich noch in Grenzen. Trotz erfolgter "Sanierung" ist die Mitnahme eines Klemmgeräts- und -keil - Sortiments ratsam, mobile Sicherungsmittel lassen sich sehr gut einsetzen. Die letzte Seillänge bildet das Highlight in Form eines steilen Risses mit exzellentem Gestein, danach steigt man über eine eher klassische enge Kamin-Verschneidung zum Ringbohrhaken direkt am Westgrat aus. Ist man alleine in der Route bietet sich eine direkte Abseilfahrt über die Aufstiegsroute an (dabei etwas schräg abseilen zum Stand nach der 2. Seillänge), ansonsten sollte besser über den Westgrat und die Wangscharte abgeseilt werden. Tolle Kletterei, für besonders eifrige Kletterer auch als 2. Tour an einem Tag empfehlenswert.

Tipp: Da es sich kaum vermeiden lässt in eine der vielen "Tretminen" der großen Schafpopulation  zu tappen, empfiehlt sich ein Sackerl für die Zustiegsschuhe mitzunehmen.