Scharnitzspitze Direkte Südwand "Spitzenstätter/Baldauf"

7 (6-A0), 270m

beeindruckende linie, nach oben leichter, mit Bohrhaken abgesichert, mobile Sicherungsmittel sehr empfehlenswert

für eifrige Kletterer eine gute Routenkombination für einen Tag: blau - Scharnitzspitze dir. S-Wand (7), rot - Siemens/Wolf (4+), Schüsselkarspitze
für eifrige Kletterer eine gute Routenkombination für einen Tag: blau - Scharnitzspitze dir. S-Wand (7), rot - Siemens/Wolf (4+), Schüsselkarspitze
Routenverlauf Scharnitzspitze direkte Südwand
Routenverlauf Scharnitzspitze direkte Südwand

Die Direkte Südwandroute der Scharnitzspitze von Spitzenstätter/Baldauf überzeugt durch einen beeindruckenden Routenverlauf in Gipfelfalllinie, der sich im unteren Teil geschickt durch die steile Wandzone schlängelt. Die Absicherung mit Bohrhaken kann dabei als gut bezeichnet werden, wenngleich sie trotzdem die Mitnahme mobiler Sicherungsmittel (zumindest für den durchschnittlichen Begeher) erfordert. Sowohl Keile und Klemmgeräte als auch Köpflschlingen lassen sich meist sehr gut legen, nur in den allzu alpinen Seillängen (1. + 6. Sl)  erweist sich eine zusätzliche Absicherung als schwieriger. Die Felsqualität ist abgesehen von den beiden Letztgenannten auch in den scheinbar brüchigen Seillängen 4 und 5 sehr gut und weist zudem noch keine Begehungsspuren auf.

Zusammenfassend kann man feststellen, dass die einstige Pause-Tour heutzutage auch von weniger Extremen geklettert werden kann.

Der Einstieg zur eigentlichen Route erfolgt über einen recht alpinen Vorbau, wobei der Zustieg über links brüchig und schlecht abzusichern ist. Danach folgt ein kurzer, steiler aber gut abgesicherter Riss, der zur Schlüssellänge führt. An einem henkeligen Hangelriss quert man zu einem vertikalen Riss hinüber, an dessen schwierigster Stelle ein Fixcam steckt, danach sollte man rechts von den Haken klettern (etwas weiter weg zum Einhängen). Ein kurzer Piazriss (Friends, oben Köpfl) leitet weiter zu einem senkrechten, etwas hervorstehenden Riss (rechts eine verschneidungsartige steile Rampe folgend (Normalhaken) führt zum Verhauerstand), der überraschenderweise selbst abzusichern ist. In der 4. Seillänge hangelt man zuerst einige Meter über eine spektakuläre Schuppe nach links und steigt in eine steile, aber gut gesicherte, oft nasse Rissverschneidung ein, die meist gute Henkelgriffe bietet. Die größten Schwierigkeiten sind danach vorbei, die Kletterei bleibt allerdings für diesen Grad recht steil. Vom Gipfel empfiehlt es sich NO-seitig den Grat etwa 60-80 Meter (Steinmänner) bis zu einer ostseitigen Rinne zu verfolgen, an deren Beginn ein Abseilstand (2 NH, 1 SU, Karabiner) eingerichtet ist. Von dort seilt man sich 60 Meter ab und steigt im unschwierigen Gelände bis zur Wangscharte ab (dort noch einmal 1x60 Meter südseitig zum Wandfuss abseilen).

Tolle Route!

 

Tipp: ein Sackerl für die Zustiegsschuhe (bei Mitnahme eines Rucksacks) ist angesichts der hohen Häufchendichte der dort weidenden Schafpopulation sehr empfehlenswert.

Topo Scharnitzspitze dir. S-Wand
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