Ende 2020

Vordere Mandling "Allerwildester Südgrat"

6+, 110m

die schwierigere Alternative zum "Wilden Südgrat"

blau - Wilder Südgrat, rot - Allerwildester Südgrat
blau - Wilder Südgrat, rot - Allerwildester Südgrat

Der "Allerwildeste Südgrat" zieht in 5 Seillängen über die Wandbildungen an der Südseite der Vorderen Mandling (925m). Diese sind durch Gehgelände miteinander verbunden und bieten Schwierigkeiten zwischen dem 4. und 6. Schwierigkeitsgrad.  Er beginnt an einer westseitig ausgerichteten Wand mit Klettergartencharakter:

Die 1. Seillänge benutzt dabei die logischste und schönste Linie, die auch schon andere Kletterer zuvor erkannt haben. Die vorgefundenen Normalhaken können in der oberen Hälfte perfekt mit Klemmgeräten ergänzt werden, die Schwierigkeiten sind recht konstant. Über den Südgrat folgt man kurz bergauf und quert nach links zu einem etwas krummen Baum, der am rechten Rand der Hauptwand am Beginn eines nach links aufwärts führenden Bandes steht. Von hier startet die 2. Seillänge, die zuerst das links ansteigende, etwas brüchige Band benutzt, bis man kurz vor einem Bäumchen nach rechts in die steilere Wand einsteigen kann. Man orientiert sich nach rechts aufwärts zu einem zweiten kleinen Baum, nach dem eine etwas brüchige, grasige und schwierigere Stelle wartet, ehe man auf ein markantes Band tritt, das man kurz bis unter einen Doppelriss mit altem Schlaghaken verfolgt. Über diesen kurzen, aber schwierigen Riss erreicht man eine breite Schrofenrampe im Gehgelände. Nach Überquerung derselben steht man vor einem zwar nicht besonders hohen, aber in diesem Bereich recht steilen Felsgürtel, durch den die anspruchsvolle 3. Seillänge führt.  Über guten Fels und eine schwierige Einzelstelle gelangt man zu einem bandartigen Felseinschnitt, von dem etwas rechts ein seichter Riss wenige Meter emporzieht.  Ein guter Normalhaken mit Schlinge (Alterungsprozess beachten!) soll hier für die notwendige (nicht ergänzbare) Absicherung  sorgen, während ein kleines Bäumchen, das seine beste Zeit noch vor sich hat, für den 6. Grad als Griff dient. Über einfaches Gelände erreicht man den Standbaum. Nach einer längeren Waldpassage steht man vor einem weiteren Felsaufbau, der als Schwachstelle das rampenartige Band der 4. Seillänge aufweist, das sich geschickt mit sehr guter Felsqualität durch die Überhänge schlängelt. Man steigt danach bis zur letzten Felsbildung auf und quert darunter auf einem schönen Band bis zu einem Kamin, der von großen Blöcken gebildet wird. An der linken Seite des Kamins klettert man nun empor und quert kurz links zu einem kleinen Überhang. Dort erfordert eine kurze trittarme Einzelstelle einen beherzten Zug, ehe leichteres, baumbestandenes Gelände zu dem markanten Ausstiegsriss der 5. Seillänge führt.  

Der obere Teil der 1. Sl, der untere Teil der 3. Sl. sowie die 4. und 5. Sl können gut mit Klemmgeräten aller Größen abgesichert werden, zudem dienen Baumschlingen als Sicherung.  Das Wandbuch unterhalb der letzten Seillänge dient beiden Routen (keine Angst vor dem Rohr, es explodiert nicht!). 

Wem der "Wilde Südgrat" zu wenig wild war, der sollte doch einmal das superlative Pendant probieren!

Topo "Allerwildester Südgrat"
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Vordere Mandling Allerwildester Südgrat.
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