21.5.2017

Kordezeva glava "Vigredna Smer"   (Kordeschkopf [Petzen] Südwand "Frühlingsführe")

5, 240m

sehr alpine Route entlang einer schönen und logischen Linie durch eine steile Wand

Kordeschkopf Südwand, rot - Vigredna smer (erstes Drittel verdeckt)
Kordeschkopf Südwand, rot - Vigredna smer (erstes Drittel verdeckt)

Die Südwand des Kordeschkopfs, dem höchsten Gipfel der Petzen und der östlichste 2000er der Südalpen, ist im deutschsprachigen Raum weitestgehend unbekannt, der Blick über die Landesgrenze lohnt aber allemal.

Der Parkplatz Jakobi, auf angenehmen 1400 m gelegen, dient als Ausgangspunkt für eine Begehung der Südwand. Nach etwa 30 min erreicht man die Berghütte "Dom na Peci", nach weiteren 15 Minuten kann man einen ersten Blick auf das steile Gemäuer werfen. Kurze Zeit später hält man sich bei einer Weggabelung links und folgt dem steiler werdenden, in weiterer Folge mit Seilen versicherten Felsanstieg (Schwierigkeitsgrad A) auf den Kordeschkopf. Vom Ausstieg am Plateau steigt man noch etwa 10 Minuten über eine Geröllrinne zum Einstieg der Route ab (insgesamt 1h 40). Alternativ kann die Wand über Jagdsteige auch von unten erreicht werden (nicht gefunden). Der im Topo beschriebene Einstieg wird von oben kommend schneller erreicht, der vermutliche Orignaleinstieg befindet sich etwa 50 Meter unterhalb der Variante.

Die ersten drei Seillängen queren in die Wand hinein bis unterhalb eines steilen Risses, der mit den zusammentreffenden Wänden eine Verschneidung bildet. Die Bohrhaken zu Beginn mögen zunächst verwundern, spätestens am Normalhakenstand des folgenden Risses sehnt man sie aber herbei. Der Riss stellt die Schlüsselstelle der Route dar und kann ebenso als Highlight bezeichnet werden. Weniger schön aber umso anspruchsvoller wird man den grasigen Ausstieg aus dem Riss empfinden, dasselbe wiederholt sich im nachfolgenden brüchigen Riss. Unter Belastung aller dubioser Felsblöcke erklimmt man dabei ein etwa 5 Meter hohes steiles Wandl, das mit Normalhaken unterschiedlicher Qualität (der oberste und wichtigste macht einen guten Eindruck) quantitativ bestens abgesichert scheint. Eine skurrile Rarität lässt sich beim Übergang vom Fels zum Gras ertasten. Aus Mangel an Greifbarem freut man sich über zwei, unter Graspölstern versteckte, Erdlöcher, in die man seine Unterarme hineinschieben kann und somit diese unangenehme Stelle überlistet. Nach einem Quergang und einer schönen Platte, die rechts im leichteren aber grasigen Gelände umgangen werden kann, präsentiert sich die letzte Seillänge als schöne Kletterei mit beeindruckender Ausgesetzheit. Vom Kamm erreicht man den Gipfel einen Felsaufschwung links umgehend in etwa 15 Minuten. Aufgrund des oft brüchigen Gesteins und des grasigen Charakters stellt die "Frühlingsführe" eine sehr anspruchsvolle Route dar, Hammer und Haken können beispielsweise zur Verbesserung der Standplätze sehr empfohlen werden. Ein eventueller Rückzug kann sich aufgrund der Quergänge als schwierig erweisen, vielleicht erleichtern diesen aber benachbarte Sportkletterrouten.   

     

Topo Vigredna smer
Topo Vigredna smer
Download
Topo Vigredna smer
Vigredna Smer.pdf
Adobe Acrobat Dokument 166.4 KB