27.7.2017

Weißgrubenkopf (oberer) SW-Pfeiler

Routenverlauf Weißgrubenkopf (oberer) SW-Pfeiler
Routenverlauf Weißgrubenkopf (oberer) SW-Pfeiler

Der Weißgrubenkopf Südwestpfeiler, von Hubert Peterka 1961 erstbegangen (zusammen mit drei anderen Routen am selben Tag), bietet einen nicht allzu schwierigen, kurzen Anstieg in einem für Kletterer eher unbekannten Gebiet. Der meist brüchige und oft grasdurchsetzte Fels der Radstädter Tauern veranlasst Besucher die imposanten und schroffen Wände nur aus der Ferne zu bestaunen. Die im Alpenvereinsführer Niedere Tauern als lohnend beschriebenen Touren in der Gegend sollten mit Vorsicht betrachtet werden, ebenso Schwierigkeitsbewertungen und Begehungszeiten. Im Gegensatz zur Ostwand des Rothorns (UIAA 3(!!), etwa 300m, 2-3 Std, sehr lohnend laut AVF; nach Besichtigung im unteren Teil geschätzt UIAA 4-5, 3 Std. allein für das untere, schwierigere Drittel, wild und ernst) sind die Angaben des Weißgrubenkopf Südwestpfeilers realitätsnaher und man ist sogar erstaunt, wenn man nach etwas mehr als einer Stunde wirklich schon aus der Route am Gipfelkamm aussteigt. Dabei wurde der untere Teil des Pfeilers, also die linke Begrenzung des Schuttfelds, von uns gar "übersehen", zu logisch erschien der Anstieg über Geröll mit dem Rinnenausstieg auf die Rasenschulter. Auf diesem Weg übersteigt der Weg auch nicht den 2. Grad und kann meist seilfrei bewältigt werden. Ab hier bzw. nach kurzem Anstieg zu einem rechts oberhalb befindlichen kleinen Schartl, führt die Route in zwei Seillängen auf den Gipfelkamm. Für die Absicherung sollte ein kleines Keil- und Friendsortiment + Schlingen reichen, Kletterschuhe sind nicht notwendig, auch wenn sich der plattige Block damit leichter erklettern läßt. In Verbindung mit einem erfrischenden Bad im Tappenkarsee und einer Preiselbeerbuttermilch auf der gleichnamigen Alm ergibt sich somit eine genussvolle HIKE & climb Aktion ohne allzu viel Stress.

Topo Weißgrubenkopf SW-Pfeiler
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