Wachthüttelturm Nordwand

Die Nordwandroute zählt neben der alten Westwand zu den klassischen Anstiegen auf den Wachthüttelturm, und bietet für diesen Schwierigkeitsgrad eine recht steile und anspruchsvolle Kletterei. Nach der schrofigen Einstiegsseillänge klettert man 3 Meter über eine bauchige Wandstelle zum Beginn einer etwa 8 Meter langen Rissverschneidung, an deren Ende sich erst der erste Bohrhaken der Seillänge (von der Nachbarroute "Weichtalwichtel") befindet. Die Verschneidung läßt sich ganz gut mit Klemmgeräten absichern, obwohl der Riss teilweise recht breit ist. Beim Bohrhaken quert man kurz nach links zu einer etwa 3 Meter langen Platte, die rechts durch einen Riss begrenzt ist (Schlüsselstelle, 5; ein Bohrhaken, ein Normalhaken). An recht speckigen Tritten bzw. nach Spreizen gegen die rechte trittlose Wand erreicht man den Stand an einem Ringbohrhaken. Die letzte lohnende Seillänge führt durch eine kaminartige Rampe, zur Absicherung ist ein Bohrhaken gesetzt und eine Sanduhr gefädelt, Klemmgeräte können gut gesetzt werden. Danach steigt man auf ein Band und findet eventuell den Originalausstieg. Ansonsten bietet es sich an über den Weichtalwichtel oder den Plattenriss der Via Helma (anspruchsvoll!) auszusteigen. Der Abstieg in den Wachthüttelgraben ist im unteren Teil durch ein Fixseil entschärft und problemlos zu begehen. Insgesamt eine tolle, wenn auch kurze Tour mit zwei sehr lohnenden Seillängen in festem Gestein, die allerdings schon deutliche Begehungsspuren aufweisen.