3.10.2015

Werfener Hochthron Südrampe

4+, ~ 400m

ursprünglich recht schrofiger Anstieg, nun etwas gesuchte Linie im unteren Teil, steinschlaggefährdet - besonders bei mehreren Seilschaften, anspruchsvoller Abstieg

ungefährer Routenverlauf Werfener Hochthron Südrampe
ungefährer Routenverlauf Werfener Hochthron Südrampe

Die Südrampe am Werfener Hochthron ist ein Klassiker im Tennengebirge und daher auch viel begangen. Den Einstieg der Route erreicht man nach ungefähr 20 Minuten von der Werfener Hütte aus. Im unteren Teil wurden bei der Sanierung mit Bohrhaken ein paar "Wandln" mitgenommen, die Linie ist nun etwas gesucht, bietet aber mehr Klettermeter. Besonders schön präsentiert sich eine Plattenrampe und eine Wasserrillenplatte im unteren Teil, bevor man an eine Gratschulter kommt. Von diesem Stand quert man kurz (!) nach rechts, läßt die Bohrhaken an der gegenüberliegenden Felswand rechts liegen und klettert gleich neben dem Felsgürtel hinauf, der die breite Rinne links (in Aufstiegsrichtung) begrenzt. (Die Route macht hier einen Knick nach links). Von hier folgt die Route der von oben herabziehenden Schrofenrinne. Die Schlüsselstelle stellt sich in Form eines wiederspenstigen Risses in den Weg und erweist sich für eine 4+ -Stelle als recht anspruchsvoll (kleiner Tritt, schlechter Griff), ist aber ganz gut abgesichert (Normalhaken). Die anschließende Seillänge sieht schwieriger aus, als sie dann tatsächlich ist, nach einer weiteren Seillänge kann man im Normalfall das Seil schon ablegen. Etwa 80 Meter im 2. Schwierigkeitsgrad sind bis zum Gipfelkreuz allerdings noch zu absolvieren. Auch beim nordseitigen Abstieg ist Konzentration gefragt, der Fels ist nicht immer ganz fest und das Gelände abschüssig, allerdings kürzer als der Abstieg über den Südgrat, der sich alternativ anbietet. Beim weiteren Abstieg zur Werfener Hütte gelangt man am Ende des Throntals über eine lange Leiter auf den Wanderweg zur Werfener Hütte, der unter der Südwand des Hochthrons entlang führt.

Insgesamt bietet die Route eine tolle alpine Unternehmung, allerdings sollte man unbedingt auf Steinschlag achten und auch die Stände möglichst vor Steinschlag geschützt wählen. Sind schon mehrere Seilschaften in der Route, ist es gut, wenn man sich bereits Alternativen überlegt hat.