Wiener Kletterklubsteig

Der Wiener Kletterklubsteig gehört zu den äußerst selten besuchten Anstiegen im Bereich des als brüchig verschrieenen Kirchendachls, einer Felswand inmitten der schrofigen Preinerwand. Als leichter, wenn auch tlw. etwas mühsamer Anstieg empfiehlt sich der alte Haidsteig (blaue Punkte, 15 - 20 Minuten), der mit dem neuen, versicherten Haidsteig bei dessen Schulter zusammen trifft.

Etwa 40 Meter unterhalb des Schulterkamms befindet sich der Einstieg bei einer kurzen, aber widerspenstigen Wandstelle (4-, alter geschlagener Ringhaken). Nach dieser durchaus als Schlüsselstelle zu bezeichnenden Passage führt der Anstieg durch einen eher unschönen Kamin (3)  auf ein Band (Stand an Felsköpfl). Die 2. Seillänge wird noch einmal brüchiger, besonders wenn es gilt eine nicht gerade vertrauenserweckende Kante (3), rechts eines schrägen Kamins zu erklettern (Stand an Ringhaken, Köpfl und Cam 3). Das Highlight der gesamten Tour stellt der ausgesetzte Quergang (4-) auf einem Band in der 3. Seillänge dar, dieser ist auch mit etwa 3-4 Normalhaken passabel abgesichert. Im letzten Teil des Quergangs bietet eine Latsche hervorragende Griffe, danach wird man wieder genötigt, sich auf dubiose Griffe zu verlassen (Stand an gutem Felsköpfl, Abseilen zum Einstieg mit 60 m Doppelseil wahrscheinlich möglich). Nach etwa 4 Seillängen steigt man zuletzt über einen schönen festen 2er Kamin in schrofiges Gelände aus. Hier führt der Weg stark rechts haltend zu einer Rinne (1), in die eine weitere Rinne von rechts einmündet. Durch diese gelangt man zu einem kurzen überhängenden Kamin (3+). Steigt man von dem 2er Kamin geradeaus die Rinne (2) empor gelangt man zum Schluss linkshaltend um einen kurzen Grat herum zum Haidsteig (letztes Stück Abseilschlinge vorhanden, Einmündung zum Haidsteig abschüssig, schrofig). Der leichteste Ausstieg führt über den Karl-Berger-Steig (2), den man nach dem 2er Kamin geradeaus durch die Rinne und danach rechtshaltend erreicht. Man kommt zu einer Schulter, wo man wieder mit dem Kletterklubsteig zusammen trifft. Hier kann man entweder über einen Grat (wahrscheinlich besser) oder durch eine brüchige, schrofige Steilrinne (2+) zum Kamm des Preinerwandgipfels aussteigen.

Aufgrund der Brüchigkeit des Gesteins zurecht gemiedene Klettertour, dennoch abenteuerlich und für besonders ambitionierte Alpinisten vielleicht als Winteranstieg interessant. Die Route läßt sich mit den üblichen mobilen Sicherungsmitteln nicht gerade gut absichern, Hammer und Haken empfehlenswert.