21.5.2016 u. 7.9.2016

Kaltmauer (1929m) unterer + oberer Westgrat

4+ (unt. Westgrat) bzw. 3+ (ob. Westgrat), 520m

toller, langer, alpiner Gratanstieg, es kann auch nur der obere Westgrat begangen werden

Kaltmauer Westgrat
Kaltmauer Westgrat

Die Kaltmauer, im westlichen Hochschwabgebiet gelegen, sendet nach Westen einen markanten hellgrauen Grat aus, der bei Alpinkletterern bislang ein Schattendasein fristet. Der Grat kann in einen unteren und einen oberen Teil getrennt werden, da der obere Abschnitt verhältnismässig einfach über die Südseite erreicht werden kann. Während der untere Westgrat in den 3 steilen Schlüsselseillängen beherztes Klettern verlangt, kann der obere Westgrat von jedem alpin-versierten 3er-Kletterer in Angriff genommen werden. 

Den unteren Westgrat erreicht man am besten vom Schwabeltal über das idyllische Gschlössl. Von dort sollte man den Steigspuren Richtung Süden weiter folgen und danach zum Westgrat-Einstieg aufsteigen. Für den oberen Westgrat empfiehlt sich der Anstieg vom Leopoldsteinersee über die Hasenwilzinghütte (Quelle, mit dem Fahrrad bis zur Seeau). Beide Zustiege sind lang und nicht besonders stark frequentiert, v.a. der Weg über das Gschlössl muss hier und da gesucht werden. Im Bereich des Hochblaser (auf Stangenmarkierung durch die Latschen achten!) ergibt sich bereits ein guter Ausblick zum Westgrat der Kaltmauer. Etwa in der Mitte des Grats fällt eine große Scharte auf, deren darunter liegende Südwand vermittelt den Anstieg zum oberen Westgrat (2 Seillängen bis 2+). Hier könnte man sich auch etwa 55m an einer Sanduhr bis zum Wandfuss abseilen, etwa wenn die Tageszeit bei der Begehung des unteren Westgrats schon zu weit fortgeschritten ist. Mit 14 Seillängen und 520 Klettermetern sollte der gesamte Westgrat zeitlich nicht unterschätzt werden, zumal die Stände oft selbst eingerichtet bzw. verbessert werden müssen (Hammer&Haken, Friends, Schlingen, Keile empfohlen). Das Gestein variiert von fest bis brüchig, jedoch nie wild-brüchig, insgesamt verliert der Fels nach oben an Festigkeit. 

Großartige Alpinroute über einen formschönen Grat!

 

Update 2023: Die Stände der Routenkombination unterer + oberer Westgrat sind nun mit je einem Bohrhaken ausgestattet (Quelle: "Instagram")

 

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