8.8.2012

Kasparekpfeiler

6-, 370m

trotz Bohrhaken alpine Kletterei, teilweise weite Hakenabstände

ungefährer Routenverlauf Kasparekpfeiler
ungefährer Routenverlauf Kasparekpfeiler

Der Kasparekpfeiler ist ein alter Klassiker in der Höllmauer, und durchschnittlich etwas schwieriger und moralisch anspruchsvoller als seine Nachbarroute, der Hauseggerpfeiler. Der heutzutage übliche Einstieg führt über die Route von Schreiner/Rupilius und trifft nach der 5. Seillänge mit dem Originaleinstieg zusammen. In der recht langen ersten Seillänge steckt lediglich in der Mitte (und am Stand) ein Haken, schon hier muss man achtgeben, welche Griffe und Tritte man verwendet. Das Gestein der gesamten Route ist teilweise recht wackelig aber niemals wild-brüchig. Die schwierigeren Stellen der Route sind immer ganz gut mit Bohrhaken gesichert, die mittelschweren Abschnitte können dann aber schon recht unangenehm werden, zumal die Hakenabstände schon einmal 15 Meter betragen können und durchaus auch einige grasige, brüchige und unübersichtliche Stellen überwunden werden müssen. Besonders die Seillängen 7 und 8 gehören zu dieser Kategorie. Mobile Sicherungsmittel sind aber im oberen Abschnitt teilweise gut einsetzbar. Im Gegensatz zur Bewertung der vorangegangenen Kletterei stehen die letzten beiden Seillängen. Die Schlüsselstelle (6-) ist überraschend einfach und bestens abgesichert, danach eher 3 als 4. Der angebliche Fünfer der letzten Seillänge muss irgendwo auf dem (unlogischen) Weg über die Platten zu finden sein, sonst bestenfalls 4. (Aber vielleicht lag es ja nur an der Wetterbesserung und dem trockenen Fels)

In Summe ist der Kasparekpfeiler eine tolle, anspruchsvolle Klettertour, die nach wie vor einen sicheren Vorsteiger verlangt.